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Der Dandler - Restaurant

Jochen Kreppel

Wo?

München

Datum

April 2020

Fotograf

Ingolf Hatz

Bitte beschreiben Sie diesen Ort (und das Leben hier zu normalen Zeiten).

Ich bin Jochen Kreppel, Küchenchef im Restaurant Der Dantler in München.
Wir haben normalerweise mittags und abends geöffnet, an vier Tagen die Woche. Mittagsservice immer von 12:00 bis 14:30 Uhr und ab 17:30 Uhr geht der Abendservice los –mit à la Carte und Menü-Essen am Freitag.

Bitte beschreiben Sie Ihre aktuelle Situation?

Jetzt machen wir nur noch den Mittagsscervice to go bis um ca. 14:30 mit einem festen Menü, das die Leute vorbestellen können aber auch so abholen können, wenn noch genug da ist.
Zurzeit haben wir zwischen 30 und 50 Mittagessen pro Tag. Das ist schon ganz ordentlich, aber bei Weitem nicht das, was an Umsatz und an Auslastung möglich wäre. Aber wir sind sehr froh, dass es doch so gut angenommen wird. Ich habe es mir durchaus schlechter ausgemalt, aber merke, dass es den Leuten doch zu viel ist dreimal am Tag selber zu kochen und sich dann doch was holen. Bei dem Menü gibt es immer eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert. Heute gibt es eine Tomaten-Himbeer-Gaspaccio, es gibt eine Reis-Schüssel mit Salz-Zitronen-Reis und Thunfisch-Tataki und gebeiztem Lachs, danach gibt es einen Milchreis mit Himbeeren, Passionsfrucht und Tonkabohnen. Das ist heute das Menü für 24 Euro.

Wir waren ziemlich fix in der Umstellung, da wir die Materialien haben, um to go anzubieten. Viele Verpackungen sind wiederverwertbar und die Kunden geben sie wieder zurück, aber wir haben auch recycelbare Verpackungen. Für uns war es tatsächlich keine große Umstellung – bis auf den Wegfall des Abendgeschäftes, was eigentlich unser Hauptverdienst ist. Die Umstellung haben wir über unsere Website, Social Media und natürlich auch über Mund-zu-Mund-Propaganda kommuniziert.

Wir fangen jetzt an wieder viele Feinkostsachen selber zu machen und bieten kleine selbstgemachte Dinge to go an, ob das jetzt Teriyaki-Soße ist oder Pesto.

Was erwarten Sie für sich persönlich von der Zukunft?

Bis Anfang Juni wird es noch dauern, bis wir wieder ganz öffnen dürfen. Aber wir werden es bis dahin auch gut überstehen. Wir haben zum Beispiel auch einen guten Vermieter im Rücken. Wir sind für den Umbau und die Maßnahmen bereit und hoffen natürlich, dass es schnell wieder losgeht. Ich bin zuversichtlich, dass die Leute gerne wieder ins Restaurant gehen möchten und ich glaube, dass es auch wieder einen Run auf die Gastronomie geben wird. Das Abendgeschäft ist unersetzlich.

Fünfzehn Profifotografen und Fotografinnen, vom Alpenvorland bis Sylt porträtieren deutschlandweit Menschen in der Corona-Auszeit.

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