Normalerweise ist es hier gesellig, bunt und fröhlich. Ein Ort, an dem viele Geschichten erzählt werden, viele Menschen aufeinandertreffen und viel Kreativität umgesetzt wird.

Was uns am meisten irritiert, ist dass wir so gar nicht einschätzen können, wie es jetzt weitergeht. Sprich, wann die strenge Restriktion vorbei ist, wie die nächste Stufe aussieht und wie lange es dauert, bis der ganze Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Das ist eigentlich so das Schwierigste. Wir versuchen natürlich, uns nicht die gute Laune nehmen zu lassen. Wir haben – Gott sei Dank – viele Sachen, die wir offline umsetzen können. Wir haben neben dem Laden auch noch Schnittmuster für Bekleidung und einen Onlineshop, in dem wir die Schnittmuster und Bügelbilder verkaufen. Wir haben auch eine Gruppe auf Facebook, in der wir unsere Stoffe anbieten. Diese konnten wir natürlich nutzen, um das Ganze etwas abzufangen. Was uns wahnsinnig fehlt sind unsere Kurse und die Nähcafés, die vierwöchentlich stattfinden. Die ganzen Menschen, die hier immer vorbeikommen und uns ihre neuen Babys zeigen oder für ihre Babys nähen, die jetzt demnächst kommen und uns erzählen wie es ihnen geht – das fehlt uns sehr.

Nach all den Erlebnissen und Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, ist das was ich eigentlich für meine Zukunft möchte Zufriedenheit. Ich möchte keinen Reichtum, ich möchte einfach, dass die Rechnungen bezahlt werden können und dass die Kinder versorgt sind, finanziell einfach ruhig sein können und das zu machen, was ich am liebsten mache und das ist nähen und mit Leuten zusammen sein, Kurse geben und beraten. Diese Gespräche, die mir wirklich fehlen. Ich merke einfach wie gut mir das tut, was ich mache.